Unser Hintergrund

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Wir arbeiten mit verschiedenen Methoden. Unser Grundsatz kommt aus der „Lösungsfokussierten Kurzzeittherapie“ nach Steve de Shazer: Der Klient trägt die Lösung tief in sich selber. Das Wissen um die Lösung ist beim Klienten, nicht bei uns. Nicht wir wissen, was gut ist für den Klienten, er weiss es selber – oder findet es heraus.

Wir arbeiten nur auf den genauen Auftrag des Kienten hin. Der Klient sagt uns ganz genau, was er verändern möchte, und was nicht. Wenn neue Themen auftauchen, wird der Auftrag neu definiert. Nicht wir verändern den Klienten, er macht es selber, nach seinen Wünschen, soweit, wie er will.

Die Lösungsfokussierung ist eine Denk-, Kommunikations- und Handlungsstrategie, bei der sich das ganze Geschehen im Gehirn nicht mehr auf das Problem ausrichtet, sondern auf das gewünschte Stattdessen, auf das Erleben der Lösung.

Unsere Kommunkation ist geprägt durch die Hypnotherapie (basierend auf Milton Erikson, Grinder/Bandlers NLP): Was immer wir sagen, formulieren wir so, dass es beim Klienten neue, zusätzliche Möglichkeiten des Denken oder Handelns eröffnet, seine Möglichkeiten nicht einschränkt, sondern erweitert. Auf hypnotherapeutischen Ideen basieren auch einige unserer „kleinen Mental-Trainings“, die wir unseren Klienten anbieten, Miniaturen, die für bestimmte Situationen neue Reaktionsmöglichkeiten eröffnen. Diese Miniaturen begeistern das Gehirn für neue Suchprozesse, für Lösungswege, Lösungsmöglichkeiten, es legt fortan den Fokus auf die Frage: „Woran erkenne ich, dass die Lösung in Teilen schon da ist, und was verstärkt die Lösung.“

Ein wichtiges und in vielen Jahren gelerntes und weiter entwickeltes Instrument sind die Systemischen Strukturaufstellungen. Systemische Strukturaufstellungen sind Darstellungen von Denk- und Handlungssystemen im Gehirn des Klienten. Wir stellen Teile dieser Systeme im Raum auf und untersuchen ihre Bezüge zueinander. Sind diese Beziehungen problematisch, entspannen wir sie durch geeignete Interventionen. Systemische Strukturaufstellungen basieren auf dem Psychodrama der Mailänder Schule und den Arbeiten von Virginia Satir, USA, zu Familiensystemen. Sie ermöglichen eine Aussensicht auf die Prozesse im Innern des Klienten. In einer Aufstellung werden Lösungen ermöglicht, erprobt und erlebt. Dem Klienten werden Alternativen zu den üblichen Problemwälzungen angeboten, und er wird ermutigt, diese Alternativen auszuwählen, zu erproben, und – wenn diese die besseren Resultate erzeugen – fortan zu nutzen. Systemische Strukturaufstellungen wirken tief in die Handlungs- und Denkstrukturen des Gehirns und erweitern dort die Handlungs- und Denkoptionen.

Unsere Arbeit hat uns immer tiefer in das Geschehen zwischen Psyche und Körper blicken lassen, sodass wir unsere dauernde Weiterbildung auf die traumatischen Prozesse im Gehirn fokussierten: Psychotraumatas im Kleinen wie im Grossen verstehen wir als unabgeschlossene Prozesse im Gehirn des Klienten: Das schlimme Erlebnis, das, was die Psyche verletzt, kann während des traumatischen Geschehens nicht eingeordnet und somit nicht als Erfahrung „abgebucht“, nicht abgeschlossen werden. Es wird – um den Horror zu beenden – mehr oder weniger erfogreich verdrängt, weggeschlossen, abgespalten, dissoziiert. Im Gehirn  feuert aber unter der Abkapselung das  Netzwerk der beteiligten Neuronen weiter, wie ein Schwelbrand. Für diesen Teil des Gehirns – und den damit verbundenen Persönlichkeitsanteil – bleibt das Geschehen aktuell, es bleibt Gegenwart, manchmal Jahrzehnte lang. Das verbraucht Energie, die dem Klienten im Leben und bei der Arbeit dann nicht mehr zur Verfügung steht. Bei Berührung durch Trigger, gewisse Erinnerungen oder Zusammenhänge zum ursprünglichen Erlebnis, bricht die Abkapselung auf und der Rest der Persönlichkeit kann von Erinnerungen, unerklärlicher Unruhe oder Stress, Angst, Horror überflutet werden.

Wenn Klienten uns aufsuchen, um solche Traumatas zu behandeln, dann trainieren wir sie zuerst darin, getriggerte Ausbrüche sicher und ruhig zu beenden. Die Abkapselung wird kontrolliert wieder aufgebaut und der Persönlichkeitsanteil, der das Schlimme erlebt hat, wird endlich in Sicherheit gebracht. Wenn der Klient dann bereit ist, das Schlimme vorsichtig anzuschauen, erlauben wir dem Gehirn, die abgekapselten Netzwerke langsam wieder zu integrieren, immer soweit, wie der Klient es möchte.

So werden schlimme Erinnerungen einfach zu Erinnerungen, zu Erfahrungen, die als entladene Narrative bleiben dürfen, weil sie beruhigt sind, integriert, vorbei. Sie gehören in die Vergangenheit, ins Damals.

Sehr dankbar sind wir unseren Lehrern in Haltung und Technik (in der Nachfolge von Milton Erickson, Steve de Shazer, Insoo Kim Berg, Virginia Satir):

Systemische Strukturaufstellungen: Prof. Matthias Varga von Kibed, Insa Sparrer, SySt-Institut, München.

Hypnotherapie: Luc Isebaert, Brügge. Gunther Schmidt, Heidelberg. Godehart Stadtmüller, Steven Gilligan, USA.

Lösungsfokussierung: Insa Sparrer, München. Ivonne Dolan, USA

Psychotraumatologie: Hélène Dellucci, Genève / Lyon